Liebe Leserinnen und Leser!

Ein neues Jahr ist begonnen und wir wünschen Ihnen Glück, Freude und Erfolg. Mögen auch die traditionellen Gesundheitswünsche wahr werden.

Auch in diesem Jahr versuchen wir, Sie über die unterschiedlichsten interessanten Themen auf dem Laufenden zu halten. Für uns als Dachverband ist es wichtig, dass unsere Mitglieder, die Züchter, die Richter und die Aussteller stets mit aktuellen Informationen über die Aktivitäten der nationalen kynologischen Organisationen versorgt werden. Dazu gehören neben den alltäglichen Informationen auch Berichte über die verschiedenen Arbeitschampionate. Damit sollen die Arbeit, die Aufträge und die Funktionen, die unsere Hunde ausführen können, herausgestellt werden.

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Yves De Clercq
FCI-Exekutivdirektor
40 Jahre Hundeausstellung in Mouscron!

Es ist immer wieder spannend, herauszufinden, warum etwas erfolgreich ist und warum nicht. In Belgien gibt es verschiedene Hundeausstellungen, die meisten davon in Flandern. Die Ausstellung in Kortrijk kann sicherlich als die bekannteste angesehen werden, wobei die in Brüssel deren größte Konkurrentin ist. Die Ausstellungen in Wallonien mussten ums Überleben kämpfen und einige sind verschwunden, wie die in La Louvière und die in Namur. Die in Charleroi gibt es wieder, aber sie muss sich erst wieder stabilisieren. Mit den beiden noch stets bestehenden Ausstellungen geht es sehr gut, es sind Lüttich und Mouscron auf der französischen Seite der belgischen Sprachgrenze. Der Erfolg von Mouscron hält nun schon 40 Jahre an, und somit ist es Zeit zum Feiern.

© Karl Donvil
Best in show
Judge: Mrs Ganami-Kertes (Israel)
Breed: Pekingese
Dog: Guillaume the Conqueror Vannjty
Owner: Lassero - Richard (France)

Alles begann mit einer kleinen Hundeausstellung im Jahr 1974, nur mit Hunden der Gruppen 1 und 2. Durchgeführt wurde diese Ausstellung in The Nekker in großen Zelten, mit einer bescheidenen Meldezahl von 130 Hunden. Die zweite Hundeausstellung war eine CAC-Ausstellung, die auf dem Gelände einer Fiat-Werkstatt abgehalten wurde und groß genug für eine Teilnehmerzahl von 425 Hunden war. Obwohl die Ausstellung über zwei Tage verteilt wurde, erwies sich der Veranstaltungsort nach drei Jahren jedoch als zu klein. Für die stetig wachsende Veranstaltung musste also für die kommenden Jahre ein anderer Veranstaltungsort gefunden werden. Das Gelände einer ehemaligen Fabrik bot sich an. Es erwies sich auch als groß genug, um Höchstmeldungen zuzulassen: Im Jahr 1983 gab es mit 2.014 Meldungen die höchste Meldungszahl überhaupt für diese Ausstellung. Der Club hat sich an diesem Ausstellungsort über viele Jahre wohlgefühlt. 1984 fand jedoch der Umzug in eine schön restaurierte Halle statt, in der die Ausstellung heute noch stets stattfindet. Nur im Jahr 1990 wurde diese Ausstellung ausnahmsweise in Tournai durchgeführt.

Die Messehallen, in der die Ausstellung heute durchgeführt wird, sind sehr schön und komfortabel. Aber die beschränkten Autoparkmöglichkeiten sind ein Problem. Allerdings haben sich die Supermärkte in der Nähe bereit erklärt, am Sonntag ihre Parkplätze zur Verfügung zu stellen. Auf dieser Ausstellung tummeln sich immer sehr viele Besucher.

© Karl Donvil
Best in show
Judge: Mrs Ganami-Kertes (Israel)

Ein Blick in den Katalog offenbart uns, dass Ehrenmitglieder und Präsidenten, die nun nicht mehr unter uns weilen, eine Menge zum großen Erfolg dieser Ausstellung beigetragen haben. Mit der Erwähnung im Katalog wird ihnen Respekt bezeugt und werden sie in gebührender Erinnerung behalten. Auch für den Gewinner der Ausstellung des letzten Jahres ist im Katalog Platz vorgesehen. Die Helfer, Ring-Stewards, die (überaus geschätzten) Mitarbeiter des Restaurants, die Züchter und Richter, die Mitglieder des Clubs sind, wurden ebenfalls aufgeführt. Schade ist, dass der Katalog keine Zahlenangaben enthält. Deswegen muss ich die Teilnehmerliste ansehen, um davon einen Eindruck zu erhalten. Dabei fällt mir sofort auf, dass es aus dem Vereinigten Königreich nur wenige Teilnehmer gibt, einige aus Russland und mehrere aus Finnland. Letzteres hängt sicherlich damit zusammen, dass es drei finnische Richter gibt. Die ausländischen Richter bringen nämlich immer einige ihrer Landsleute als Aussteller mit. Viele Aussteller sind nach alter Gewohnheit aus Frankreich über die Grenze gekommen, denn Mouscron ist eine Grenzstadt. Der Einfluss der Niederlande und Deutschlands ist im Vergleich zu anderen belgischen Ausstellungen eher unbedeutend. Am Samstag wurden wegen des mangelnden Parkplatzangebots kleinere Gruppen geplant. Das hat sich als gut durchführbar erwiesen. An dem Tag wurden nur 763 Hunde ausgestellt. Wegen des an dem Tag herrschenden schlechten Wetters sind darüber hinaus viele Teilnehmer gar nicht erschienen. Die Wettervorhersage für Sonntag war besser. Am Morgen gab es aber noch ernsthafte Probleme wegen des Frostes. Die Veranstalter hatten deswegen den Auftrag gegeben, die Türen schon eine Stunde früher zu öffnen, um Warteschlangen am Eingang zu verhindern. Es sollte ein sehr geschäftiger Tag werden, da noch über tausend Hunde ausgestellt werden mussten. Um diese Aufgabe zu bewältigen, war ein großes 17-köpfiges Richterteam eingeladen: 8 Richter aus Belgien, 3 aus Finnland und je einer aus Israel, Norwegen, Russland, Slowenien, Irland und Lettland. Manche von ihnen hatten besonders viel zu tun, wie Frau De Ridder aus Belgien. Am Sonntag hatte sie 108 Hunde vor sich. Das sind nicht ungewöhnlich viele, wenn man weiß, dass 36 Chinesische Schopfhunde und 41 Chihuahuas zu beurteilen waren. Am Ende der Ausstellung stand sie in der Beliebtheitsskala der Richter mit 163 Hunden an zweiter Stelle. Herr Deschuymere, Schriftführer des Clubs in Mouscron, folgte ihr dichtauf. Am Samstag ging es für ihn mit nur 25 Hunden sehr entspannt zu, aber am Sonntag erwarteten ihn hundert mehr, darunter 43 Cavalier King Charles Spaniels. Mit 125 Hunden an einem Tag war er am Sonntag der bestbeschäftigte Richter, insgesamt hatte er an diesem Wochenende 150 Hunde vor sich. Auch Frau V. Klucniece aus Lettland war auch gut beschäftigt. Sie hatte am Samstag 29 Bulldoggen und 32 Deutsche Doggen und am Sonntag 99 Hunde, davon 62 Französische Bulldoggen (damit die am meisten vertretene Rasse) und 29 Möpse. Frau M. Kavcic aus Slowenien war mit 86 zu beurteilenden Hunden am Samstag sehr beschäftigt. Die von ihr am meisten bewertete Rasse war an dem Tag der Neufundländer mit 38 Vertretern. Mit den 71 Hunden vom Sonntag hatte sie insgesamt 157 Hunde vor sich. Herr und Frau Lehkonen-Heikkinen (Finnland) bildeten an diesem Wochenende die Spitze: 330 Hunde, das entspricht 18 % der Meldungen. Herr Lehkonen hatte am Samstag nicht weniger als 109 Hunde, das beste Ergebnis am Samstag. Die beliebten Rassen halfen ihm, seine hohe Zahl zu erreichen: 22 Bullterrier, 33 Staffordshire Bullterrier und 42 American Staffordshire Terrier. Auch der Sonntag brachte ihm keine Erleichterung. Er hatte 102 Meldungen, darunter 46 Labradors und 50 Golden Retriever. Seine Gesamtzahl an dem Wochenende kam auf 211, wodurch er auf dem ersten Platz endete. Die Ehre, den „Best In Show“-Titel zu vergeben, wurde Frau A. Ganami-Kertes aus Israel zuteil. Sie hatte am Samstag 68 Hunde und es gelang ihr, 26 Bordeauxdoggen und 17 Mastiffs nach Mouscron zu bringen. Am Sonntag stand sie 78 Hunden gegenüber, als sie alle Pudel-Varietäten und einige verwandte Rassen zu beurteilen hatte. Mit insgesamt 146 Meldungen konnte sie eine gute „Investition“ verbuchen. Frau Ganami wurde gebeten, nur zwei Hunde auszuwählen, nämlich für den BIS- und den Reserve-BIS-Titel. Den Reserve-BIS-Titel vergab sie an den Weimaraner „Grey Classic’s I Kick Azz“, einen zweijährigen Champion-Rüden, der von Kristina und Edwin Lenaerts aus Belgien gezüchtet wurde. Der Hund wurde von Frau P. Heikkinen beurteilt, die ihn in der Gruppenwertung auch für den Ehrenring selektierte. Der BIS-Titel ging nach Frankreich, wo Pascal und Eric Lassero-Richard für den 17 Monate alten Pekingese-Rüden „Vannjty Guillaume The Conqueror“ sorgen. Herr Deschuymere beurteilte ihn am Sonntag, als er vor 8 Mitbewerbern gewann. Mit dem Gruppenpokal, den Frau V. Klucniece (Lettland) ihm zuteilte, bekam er gleichzeitig seine Einladung zum Finale. Die Eigentümer konnten ihn sicher nach Hause bringen, denn am Sonntagnachmittag zeigte sich die Sonne wieder und kündigte das Ende des belgischen Winters an. Ich kann Ihnen zum Vormerken in Ihrem Kalender auch schon das Datum für die Veranstaltung des kommenden Jahres verraten: Es ist das Wochenende vom 25./26. Januar.

Text und Fotos: Karl Donvil
Ergebnisse : U.C.M.